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31 Medaillen - und nicht "olympiareif"?

Olympische Spiele: Lieber live als im TV!

Erfolgreiche deutsche Athleten lösen bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar 2018 mit insgesamt 31 gewonnenen Medaillen olympische Begeisterungswellen in der Heimat aus. Weit mehr als drei Millionen Zuschauer ziehen das nächtliche Eishockey-Finale am TV einer geregelten Nachtruhe vor.

Nanu, mögen die deutschen Zuschauer Olympische Spiele nur im Fernsehen? Noch sind uns die ablehnenden Umfrageergebnisse von Hamburg und Garmisch im Gedächtnis. Hans-Joachim Klein, mehrfacher Medaillengewinner aus Darmstadt und ehemaliger Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft, beklagt das weltweit sinkende Interesse, die Spiele auszurichten. Dem IOC gehen die Bewerber aus.

Eingriffe in die Natur und mangelnde Nachhaltigkeit waren die Gründe für die ablehnende Haltung in Hamburg und Garmisch. Bietet sich aber nicht gerade in diesem Zusammenhang eine riesige Chance für innovative Ingenieure und zukunftsorientierte Planer und Architekten? Sollten wir nicht beweisen, dass „Made in Germany“ kein verstaubter Slogan von gestern ist?

Unsere wirtschaftliche Lage ist hervorragend; die Hotelkapazitäten sind ausreichend. Designern und Architekten mangelt es ganz sicher nicht an Ideen für funktionale und attraktive Sportstätten. Eine junge Garde von Eventmanagern garantiert eine Fülle von hochwertigen begleitenden Kulturveranstaltungen. Das Engagement ehrenamtlicher Helfer als Volunteers ist ganz sicher in ausreichendem Maß vorhanden.

Es ist nun einmal so, dass laute Kritik mehr Menschen beeinflusst als sachlich vorgetragene Argumente. Olympia-Gegner bringen mit forschen Sprüchen und bunten Plakaten einen hohen Prozentsatz Gleichgesinnter zur Stimmabgabe bei den Bürgervoten, während die Mehrheit der sportbegeisterten Bevölkerung auf einen positiven Ausgang hofft und zu Hause bleibt.

Altkanzler Gerhard Schröder wünscht sich daher eine Bewerbung im Hau-Ruck-Stil ohne vorherige Umfragen. Auch die aktuelle Politik gibt sich verhalten optimistisch; steht doch im Koalitionsvertrag der Groko der Passus, eine nationale Strategie für Sportgroßveranstaltungen entwickeln zu wollen. Passen wir also auf, wann das politische Signal für die Olympiareife der Nation zu hören ist. Die Ausrichter für die Sommerspiele 2024 und 2028 stehen bereits fest. Wäre nicht 2036 ein geeigneter Anlass, um 100 Jahre nach den zu Partei-Propaganda und Machtdemonstration missbrauchten Spielen in Berlin noch einmal ein Zeichen zu setzen, dass es auch anders geht?

Wir in der DOG nehmen dankbar zur Kenntnis, dass wir mit unserem Wunsch nach Olympischen Spielen in Deutschland nicht allein sind. Auch der Darmstädter Sportredakteur Udo Döring argumentiert entsprechend; in einem Kommentar vom 24. Februar 2018 (Darmstädter Echo) spricht er sich für die Spiele in Deutschland aus. Bei einer Bewerbung wünscht er sich etwas mehr Besinnung auf die ursprünglichen Werte Olympias, damit zukünftig nicht Profitgier, Kommerz und Betrug die aktuellen langen Schatten werfen können.