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E-Sport weiterhin im Fokus

Veronika Rücker (Vorstandsvorsitzende DOSB) und Prof. Manfred Spitzer beim Stuttgarter Sportgespräch 2019

Statements, Meinungen, Fragen

Unsere Podiumsdiskussion im November 2018 stand unter dem Motto "E-Sport - Herausforderung für Sportvereine". Das Thema wurde vor allem seitens des Publikums sehr kritisch bewertet. Mittlerweile haben sich übergeordnete Sportverbände, Politiker, Sportwissenschaftler und Mediziner mit ihrer ganz persönlichen Sicht zu dem Thema geäußert. Nachstehend haben wir einige der Aussagen und weiterführende Fragen zu dieser Thematik aufgelistet.

Das Thema wird die interessierte Sportwelt auch weiterhin bewegen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) diskutierte das Thema E-Sport Ende 2018 im Rahmen des siebten Olympia-Gipfels in Lausanne. Eine Aufnahme virtueller Sportarten in das Programm der Olympischen Spiele komme derzeit nicht in Betracht. Für eine abschließende Beurteilung durch das IOC sei es zu früh. Weitere Diskussionen und Prüfungen seien nötig.

Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sieht für virtuelle Sportspiele mittelfristig einen Platz in der deutschen Sportlandschaft. Der Begriff „virtuelle Sportspiele“ solle zukünftig innerhalb des DOSB verwendet werden. Für die Bezeichnungen E-Sport und E-Gaming habe man im DOSB keine Verwendung mehr. Spiele wie Counter Strike, League of Legends oder virtuelle Kartenspiele lehnt der DOSB als förderungswürdig ab. Der DOSB will die Entwicklung in Arbeitsgruppen weiterhin intensiv begleiten.

Für den Hessischen Innenminister Peter Beuth, in diesem Bundesland für den Sport zuständig, ist E-Sport lediglich „eine Daddelei vor dem Fernseher“. Wer sich mit elektronischen Spielen befasst, agiere nicht nach den Regeln eines Sportverbandes. Die Spielregeln eines PC-Spiels würden vielmehr von einem unter kommerziellen Gesichtspunkten handelnden Industrieunternehmen festgelegt.

Der renommierte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Helmut Digel, ehemals Vize-Präsident des NOK und Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, macht deutlich, dass sich der DOSB bei der Einordnung einer neuen Sportart die Einschätzung eines wissenschaftlichen Beirats einholt. Derzeit sei E-Sport noch nicht als Sportart eingeordnet und anerkannt, und die Ablehnung eines zukünftigen Aufnahmeantrages von den Verantwortlichen des deutschen Sports könne jederzeit verantwortet werden. Auch die Aufnahme in den Kanon der olympischen Sportarten ist für Professor Digel nicht angebracht.
(Quelle: sport-quergedacht.de)

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm, sieht eine immense Gefahr für die Gesundheit bei intensiver Nutzung elektronischer Spiele. Besonders das Sehvermögen leide bei dauerhafter Aktivität an der Spielkonsole, Kurzsichtigkeit sei die Regel, spätere Erblindungen nicht unwahrscheinlich. Professor Spitzer merkt an, dass durch elektronische Kampf- und Sportspiele weder eine Steigerung der Gedächtnisleistung noch eine andere positive Auswirkung auf das menschliche Gehirn erzielt wird. Geschult werde lediglich das spielspezifische Reaktionsvermögen.

Viele Offene Fragen bestimmen das Umfeld des E-Sports, wichtige und weniger bedeutsame:

Was bewegt Tausende von Menschen dazu auf einer Großbildleinwand zu verfolgen, wie zwei Menschen mit Hilfe eines Controllers elektronische Figuren bewegen? Und dafür auch noch Eintritt zu bezahlen!

Auch „richtiger“ Sport sei nicht unbedingt gesund, machen Anhänger des E-Sports geltend. Aber hat nicht jeder „richtige“ Sport auch viele gesundheitsfördernde Aspekte? Und wo findet man die im E-Sport?

Große international agierende Konzerne fahren mit elektronischen Spielen unvorstellbare Gewinne ein. Gesundheitliche Spätschäden der Spieler werden dagegen sozialisiert, also zum Beispiel von der Gemeinschaft der Krankenversicherten beglichen. Wie kann man die SpieleIndustrie an den Folgekosten beteiligen? Oder besser noch: Folge- und Spätschäden vermeiden?