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05.01.2021
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Hans-Joachim "Little" Klein: Darmstadt - Von Heinern und Lilien

Heinerfestpräsident

Von 2010 - 2016 waren Sie Heinerfestpräsident. Ein Ehrenamt?
Ja. Das Heinerfest wird vom Heimatverein Darmstädter Heiner getragen; der Heinerfestpräsident übt ein Ehrenamt aus

Zum Heinerfest 2012 wird Ihnen folgendes Zitat zugeschrieben: „Man muss mit seinem Körper vorsichtig umgehen. Nach dem Heinerfest werde ich erst einmal eine Woche lang keinen Alkohol trinken.“
Als Heinerfestpräsident muss man so etwas sagen, das ist quasi eine Heinerfest-affine Aussage.
Die Realität sieht eher anders aus. Wenn man die Verantwortung für so ein Fest hat, kann man nicht betrunken herumlaufen. Es kann ja immer etwas passieren, da darf man nicht alkoholisiert sein. Sechs Tage lang muss man auf dem Fest präsent sein, schon morgens beim Frühschoppen bis tief in die Nacht. Ganz ohne Alkohol geht es natürlich nicht ab, aber man muss den Alkoholkonsum gering halten und diszipliniert sein. Wenn ich aber nach dem Heinerfest eine derartige Aussage mache, interessiert das niemanden.

Die Aussage darf ich aber veröffentlichen?
Natürlich!

Heinerfestpräsident Hans-Joachim Klein (hinten rechts), Oberbürgermeister Partsch, Damen vom Stadtmarketing Darmstadt.
Rückkehr aus Tokio 1964; Empfang in Darmstadts Innenstadt.

Sie sind 2016 als Heinerfestpräsident zurückgetreten. Meiden Sie das Heinerfest jetzt?
Aus dem operativen Geschäft des Festbetriebs habe ich mich ausgeklinkt. Ich bin aber weiterhin im Förderverein aktiv. Der Förderverein bemüht sich um Förderer und Sponsoren. In den vergangenen zehn Jahren haben wir hier etliche Partner gewinnen können. Es ist uns gelungen, das Heinerfest  auszurichten, ohne dass die Stadt Darmstadt einen Zuschuss dafür leisten muss. Im Gegensatz zum Heinerfest schließt beispielsweise der Hessentag eigentlich immer mit einem dicken Minus ab.
Die Arbeit im Förderverein macht mir nach wie vor Spaß.

Wie werden Sie das anstehende Heinerfest 2017 begehen?
Ich habe ja nach wie vor noch viele persönliche Kontakte und werde auf dem Heinerfest regelmäßig präsent sein. Allerdings entlastet von Pflichten und Aufgaben. Das Heinerfest Golfturnier werde ich sicherlich mitspielen,

Da können Sie dann ja in diesem Jahr das eine oder andere Bier mehr trinken als in den Vorjahren.
Ich glaube nicht, dass ich das wirklich machen werde.

Sie sind in den letzten Jahren bei einigen Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen unterwegs gewesen, wo es um die Darmstädter Mundart ging. Auch dieses Thema scheint für Sie nicht unwichtig zu sein.
Ja klar, ich bin ja Darmstädter, komme aus dem Watzeviertel.

Dann erklären Sie mir doch mal was ein Schlächtkopp ist.
Der Begriff kann als Schimpfwort oder auch als Kosewort gebraucht werden, je nach Kontext. Nicht zuletzt ist das auch davon abhängig, ob man den Begriff mit oder ohne Ausrufezeichen verwendet. Schlächt steht vielleicht für einfältig, für einfach, aber im Grunde ist „schlächt“ eben „schlächt“, am besten versucht man sich gar nicht an einer Übersetzung. Ein Darmstädter Heiner weiß auf jeden Fall, wie er die Situation einzuschätzen hat, wenn er als „Schlächtkopp“ tituliert wird.
Im Grunde ist dieser Begriff ein Musterbesipiel dafür, dass man in Mundart etwas ausdrücken kann, was auf Hochdeutsch so nicht möglich ist.

Gibt es Dinge, die Sie an Darmstadt stören, die Sie weniger schön finden, die anders laufen könnten?’
Lassen wir das Thema Verkehr mal weg, da hat sich ja seit langer Zeit gar nichts mehr getan. Für die Stadtentwicklung ist das perspektivisch gesehen etwas ganz Schlechtes.
Ich habe mich sehr lange darüber geärgert, dass man zu wenig an die 40.000 Studenten gedacht hat. Die Wohnungssituation für Studenten war und ist miserabel; dieses Thema hat man einfach schleifen lassen. Darmstadt ist eine lebendige Stadt, aber infrastrukturell liegt einiges im Argen. Alles dauert ewig. Das ist nicht einfach mit Darmstädterei abzutun, das ist konzeptionell einfach unterbelichtet.

Welche Person, welche Personen verbinden Sie mit Darmstadt? An welche Person denken Sie zuerst, wenn Sie Darmstadt hören?
Darmstadt ist eine weltoffene Stadt mit vielen internationalen Organisationen und erfolgreich in Forschung und Lehre. Darauf kann man stolz sein. An einzelne Personen denke ich da zunächst nicht. Beim Heinerfest küren wir den bekennenden Heiner, da werden Personen ausgewählt, die sich um Darmstadt verdient gemacht haben. Diese Personen haben dazu beigetragen, das Darmstadt-Bild zu prägen. Wenn ich eine Personen benennen müsste, würde ich in diesem Umfeld suchen.

Waren Sie während der beiden zurückliegenden Erstliga-Jahre mal bei den 98ern?
Ja, vielleicht ist Ihnen ja aufgefallen, dass meine Frau ein Lilien-Shirt trägt. Wir waren sogar bei dem einen oder anderen Auswärtsspiel, so zum Beispiel in Dortmund.

Sind Sie traurig nach dem Abstieg?
Quatsch. Die Jahre waren doch schön.

Wo soll das neue Stadion gebaut werden?
Das Thema ist ein Trauerspiel. Die Stadt Darmstadt eiert seit Jahren nur herum. Eigentlich kann man dem Thema nur noch mit Ironie begegnen, wie es ein Teil der Zuschauer unlängst getan hat, als sie an einem sonnigen Tag mit Regenschirmen im Stadion erschienen. um auf diese Weise zu demonstrieren, dass man keine überdachten Tribünen benötigt. Ironie ist eine nette Eigenschaft der Darmstädter, die aber nicht immer und von jedem verstanden wird.